Was ist eigentlich JT65-HF?
JT65-HF hat seinen Ursprung im Programm WSJT von Joe Taylor, K1JT und ist auf die Bedingungen im HF-Bereich modifiziert.
Ein QSO kann noch erfolgreich sein bei sehr guten Bedingungen bei einem S/N-Wert von -25 dB, bei normalen Kanälen und Bedingungen sind es -20 dB. Diese Werte gelten für die Bandbreite eines SSB-Kanals. Der Sender läuft im Dauerstrich!
JT65-HF hat FEC, wird gesendet als AFSK mit 65 Tönen zu je 0,37152 Sekunden Dauer. Das bedeutet, das genau wie bei BPSK infolge einer Über-Steuerung (AGC beachten) die gefürchteten „Gartenzäune" auftreten.
Die guten Werte bei QSOs mit JT65-HF sind allerdings nur durch die Tricks im Übertragungsverfahren möglich. Neben der sehr genauen Zeit ist auch die Anzahl der Bits ein wichtiger Faktor. Zunächst müssen beide Stationen eine sehr genaue PC-Uhr haben, hier spielen Abweichungen von mehr als 1 Sekunde eine bedeutende Rolle.
Der Start einer Sequenz beginnt grundsätzlich mit der Sekunde 1 einer Minute, sie endet nach 46,8 Sekunden. Es sind dabei einschließlich FEC 378 Bits übertragen worden bei maximal 18 Zeichen. Der Synchronton liegt bei 1275,88 Hz. Es gibt 65 Töne mit je 2,69 Hz Abstand und einer Länge von je 0,37152 Sekunden. Der NF-Bereich umfasst somit 1275,88 Hz bis 1445,46 Hz. Das Programm selbst hat einen Bandpass mit einer Breite von 2 kHz und der Mittenfrequenz 1270 Hz.
Es ist weiterhin festgelegt, was wann übertragen wird. Eine spezielle Sequenz ermöglicht die Übertragung von selbst gewählten 13 Zeichen. Sie darf aber nicht mit RRR, RO oder 73 beginnen. Verwendbar bei JT65-HF sind nur die Zeichen 0...9, A ... Z sowie Plus, Minus, Punkt, Schrägstrich und Fragezeichen. Auch das Rufzeichen unterliegt Normen, Sonderrufzeichen oder solche mit Präfix/Suffix haben keine Chance. Der Locator darf nur vierstellig sein.
Max Perner, DM2AUO
Quelle CQ DL 02/2014 Seite 11