Gibt es den Weihnachtsmann im Distrikt E?

Gibt es den Weihnachtsmann im Distrikt E?Weihnachtsmann

Ich weiß, viele der YLs, XYLs und OMs aus dem Distrikt E glauben auch heute noch an den Weihnachtsmann. So glauben immer noch viele, daß PLC nicht kommt, aber die S6 Störungen verstummen werden.

Aber: seine Existenz ist stark umstritten.

Befassen wir uns daher einmal mit den Fakten. Nehmen wir an, der angebliche E-Weihnachtsmann startet am Heiligabend um 16:00 Uhr vom Hamburger Rathausmarkt, um die Freunde des Funks mit Geschenken aus dem Bereich Amateurfunk zu erfreuen. Dazu benutzt er, wie wir alle wissen, seinen von Rentieren gezogenen Schlitten.

Die Zahl der zu Beschenkenden beträgt etwa 4.000, wenn man alle unsere Freunde des Amateurfunks mitzählt. Jeder will am Spaß, den unser Hobby bringen soll, teilhaben. Sei jedes Geschenk auch noch so klein, 300 Gramm sollten es schon sein.

Seinen Rentierschlitten müßte der E-Weihnachtsmann für eine Rundfahrt also mit 4.000 mal 300 Gramm also 1,2 Tonnen beladen. Er selbst wiegt, sagen wir mal, mit Stiefeln, Rute und Dienstkleidung 100 kg. Dazu kommt noch das Gewicht des Schlittens mit 2 Tonnen, was dann eine Gesamtlast von 3,3 Tonnen ergäbe. Ein Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Man benötigt also 19 Rentiere.

Hier sei der erste Zweifel angebracht: Ich glaube kaum, daß unsere Finanzlage im Distrikt das Halten einer Rentierherde für einen nur einmaligen Einsatz pro Jahr erlaubt.

Rechnen wir weiter. Die Bescherung ist von 16:00 bis 23:00 Uhr. Die 4.000 Freunde wohnen über ganz Hamburg und die anliegenden Bundesländer verstreut, mal mehr, mal weniger dicht beieinander. Ihr gegenseitiger Abstand sei im Mittel 100 Meter. Wir billigen dem Rentiergespann eine reine Wegezeit von 2 Stunden und 45 Minuten zu. So bleiben für alle Bescherungen 4 Stunden und 15 Minuten. Es müßten nun an diesem Abend 4.000 mal 100 Meter gleich 400 km zurückgelegt werden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 145 km/h, also mehr als die Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn, entspricht. Ein Rentier schafft höchstens 25 km/h und 19 Rentiere wären gewiß nicht 19mal schneller (Parallelschaltung, keine Reihenschaltung!). Also, ein weiterer Punkt des Zweifelns.

Außerdem: der E-Weihnachtsmann hätte in 4 Stunden und 15 Minuten genau 15.300 Sekunden Zeit, für jede Bescherung also gerade 3,825 Sekunden. In dieser Zeit soll ein Parkplatz gesucht werden, müßte der Weihnachtsmann vom Schlitten springen, das passende Geschenk finden, das Haus erklettern, den Kamin runterrutschen, die Socken füllen, den Schornstein wieder raufklettern, die Liste abhaken, den nächsten Freund auswählen, auf dem Stadtplan im Dunkeln nach dem Weg suchen usw. Nicht gerechnet, daß er in vielen Haushalten von OMs, die die Mitteilungen des Vorstandes nicht lesen, angesprochen wird und nach z.B. der nächsten Relaisfrequenz gefragt wird. Eine reife Leistung des alten Mannes bei 3,825 Sekunden pro Besuch, selbst wenn es sich um einen rüstigen Vorruheständler handeln sollte.

Wenn er nur bei jedem 5. OM einen Kognak angeboten bekäme, hätte er am Ende der Fahrt 800 Schnäpse zu 20 ml, da sind 16 Liter oder 23 Flaschen Sprit intus. Auch bei äußerster Trinkfestigkeit wäre er am gleichen Abend an Alkoholvergiftung gestorben, wenn ihn nicht schon vorher die enorme Schlittenbeschleunigung erledigt hätte.

Damit komme ich zum Schluß: Mit Hilfe einer für jeden nachvollziehbaren Rechnung ist so zu belegen, daß es einen E-Weihnachtsmann nicht geben kann.

P.S.: Wenn ich doch nur schon wüßte, was er mir dieses Jahr wieder Schönes für mein Hobby bringt.

Vorgetragen von Olaf DC8VZ auf dem weihnachtlichen OV-Abend 2001 in E13. Die Vorlage dazu stammt von Klaus, DJ3RW.